Fast auf den Tag genau ein Jahr nach dem Einzug der Schülerinnen und Schüler in den Erweiterungsbau und die neue Mensa der Ludwig-Uhland-Gemeinschaftsschule ist in Schwaikheim am Freitag der erste Geburtstag gefeiert worden. Damit wurde die offizielle Einweihung nachgeholt, die vor einem Jahr noch der Pandemie zum Opfer gefallen war.

Der Neubau hat 8,3 Millionen Euro gekostet, wovon 3,3 Millionen Euro das Land beigesteuert hat, und enthält neben der Mensa viele unterschiedlichen Lernräume, Lerngruppenräume, Fachräume und Plätze für Begegnungen. Das Gebäude wurde geplant von dem Büro Bär, Stadelmann und Stöcker Architekten aus Nürnberg.

An der Feier nahmen unter anderem neben den Landtagsabgeordneten Julia Goll (FDP), Swantje Sperling (Grüne) und dem Staatssekretär Siegfried Lorek (CDU) auch der Winnender Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth und der Rathauschef der Nachbargemeinde Korb, Jochen Müller, teil. Winnenden hat seine ehemalige Gemeinschaftsschule bekanntlich mit der Ludwig-Uhland-Gemeinschaftsschule Schwaikheim fusioniert.

„Beim Rohbaufest im November 2019 habe ich noch gesagt, wir als Schule müssen diesen Bau später mit Geist und Leben füllen“; erinnerte sich die Schulleiterin Heike Hömseder in ihrer Begrüßungsrede. „Heute kann ich sagen: Es ist mit Leben gefüllt.“ Sie sei stolz und dankbar, dass ihre Schule jetzt über einen so modernen und ansprechenden Lernort verfüge, der eine individuelle und passgenaue Förderung der Schüler möglich mache.

„Wir bereiten unsere Schülerinnen und Schüler vor auf eine Welt voller komplexer Herausforderungen, aber auch voller Möglichkeiten“; sagte sie. Dass das ganz gut gelingt, stellten die beiden Pianisten jungen Kaeun Park und Leon Seidler und der Lehrer-Schüler-Chor unter Beweis, die das Publikum mit ihren Beiträgen begeisterten.

Heike Hömseder bedankte sich bei der Gemeinde Schwaikheim als Schulträger, den beteiligten Firmen, aber ganz besonders auch ihren Kolleginnen und Kollegen, die während der Bauphase manche Herausforderung zu meistern gehabt hätten. Und sie erinnerte an „einen Wegbegleiter, den wir tragischerweise verloren haben“ – den ehemaligen Bürgermeister Gerhard Häuser, der die Schulerweiterung gemeinsam mit dem Gemeinderat auf den Weg gebracht hatte. Die Schule hat ihm zum Gedenken auf dem Schulhof einen Baum gepflanzt.

„Diese Schule hätten wir uns früher wohl alle gewünscht“, sagte Bürgermeisterin Dr. Astrid Loff. „Man kommt herein und kriegt gute Laune.“ Der Erweiterungsbau sei das teuerste Gebäude, das die Gemeinde Schwaikheim in Eigenregie errichtet habe. Aber „jeder Cent ist eine Investition in die Zukunft“, in die Bildung unserer Kinder – und damit gut angelegt. Davon seien alle überzeugt. „

Als Kommune würden wir uns aber schon manchmal wünschen, dass diesen Worten auch Taten folgten“, so Dr. Loff. Zwar sei man dankbar für die Digitalisierungsprogramme des Landes, von denen auch die Ludwig-Uhland-Gemeinschaftsschule in Schwaikheim profitiert habe. Aber Unterhalt und Wartung müssten die Kommunen schultern.

Wenn der Ministerpräsident dann noch lapidar feststelle, das Land müsse – Zitat: „überhaupt nicht blechen, die Kommunen müssen blechen“, dann vermittle das nicht gerade den Eindruck, als habe man in Stuttgart verstanden, wie die finanzielle Lage in den Kommunen vielerorts aktuell sei.

Bürgermeisterin Dr. Astrid Loff bedankte sich beim Bauamtsleiter Rolf Huber, dem Architekturbüro BSS Architekten, bei allen beteiligten Firmen und vor allem bei Heike Hömseder, ihrem Lehrerteam und den Schülern ganz besonders für ihre Geduld während der belastenden Bauphase.

Die Vorsitzenden des Gesamtelternbeirats, Sarah Schumacher und Jana Lingauer, lobten den Neubau als „Stein gewordenes Bildungskonzept, das alles andere als versteinert ist“. In der Ludwig-Uhland-Gemeinschaftsschule „können sich Kinder entfalten mit all ihren Talenten und Möglichkeiten“. Diese Schule sei „ein offenes Haus, das uns alle willkommen heißt“.